S.T. Dupont Revision / Reparatur ....
Hallo,
nach dem mir hier so toll geholfen wurde, möchte ich mich mit einem Rerparatur / Revisionsbericht revarchieren...
Auch wenn es hier wohl vorranging Benzinfeuerzug Sammler gibt, hoffe ich das es dein Einen oder Anderen doch interessieren könnte.
Im WWW findet man ja kaum Infos etc.
Das Feuerzeug hatte sein Geld verdient, der Deckel verbogen,viele Macken, die Mechanik übel verdreckt, und natülich rundum undicht und nicht funktionsfähig....
Hier mal ein Überblick der speziellen Werkzeuge die ich mir gebastelt habe...
Los geht es mit dem Entfernen des Deckels. Hierzu benutze ich einen selbst gefertigten Austreiber und einen
PTFE Block der eine Bohrung hat, so das das Feuerzug satt aufliegt, wenn die Achse ausgetrieben wird.....
Nachdem der Deckel entfernt ist, kann man der Schieber, der den Feuerstein und das Reibrad sichert, komplett abnehmen.
Als nächstes wird die Gasdüse und die kleine Schraube ausgedreht und man kann den Kopf abnehmen....
Spätestens jetzt, weis man mit Bestimmtheit, ob das Feuerzueg "nur gelegentlich benutzt" wurde
Nun kann der "Gashebel" , der Reibradträger, der Schlittenriegel und zuletzt der Düsenstock ausgebaut werden.
Unter dem Düstenstock sitzt noch der Verdampfer-Docht. ...
Der Düsenstock regelt im unteren Teil die Flammen größe, im oberen Teil sitz das Ventil.
Hier wird das Gaseinfüll-Ventil ausgedreht......
Den Verschlussstopfen rechts neben dem Düsenstock habe ich nicht entfernt. Solange dieser dicht ist, macht es keinen Sinn ihn zu entfernen.
Was auf diesem Bild noch fehlt ist das Kleine "Säckchen" mit Aktivkohle das sich im Tank befindet -vorsicht beim entnehmen, es ist sehr empfindlich...
Und ab ins Ultraschallbad.....
Nach dem Waschen kommt das trocknen.... (ich trockne im Vacuum, aber das führt hier zu weit.....)
Da dieses gute Stück wirklich über verdreckt war, musste ich nach dem Ultraschallbad noch zum Drehmel greifen und einige Stellen mit einer weichem Messsingbürste "behandeln"....
Ein Problem bei diesen Alten Teilen ist immer die Ventildichtung. Diese wird hart und dichtet nicht mehr.
Da es diese Dichtungen (Durchmesser 2,1 mm, Höhe 0,8mm) natürlich nicht zu kaufen gibt, habe ich mir erst mal ein Werkzeug angefertigt mit dem ich dann die Dichtungen herstellen kann.
Ist der Ventilstempel wieder runderneuert, kann der Zusammenbau erfolgen....
Beim ersten Funtionstest muss geprüft werden ob der Verstellbereich der Flammenverstellung noch passt. Ansonsten muss der Kopf wieder runter und der Stellhebel versetzt werden.
Hier kommen nun die "groben" Arbeiten.
Als erstes habe ich den deckel erst mal mit der alten Achse montiert um ihn mal so halb wegs in Form zu bringen.
Danach habe ich eine neue Achse gedreht und eingepasst. Anschliessen noch etwas hier und dort mit dem Teflon Keil "kaltverformt" bis das Genze
so halbwegs passt. In den Neuzustand konnte man dieses Feuerzeug nicht mehr versetzen -das war von vornherein klar.........
Auch wenn die Technik die hier verbaut ist, wirklich sehr gut ist, -so habe ich doch noch eine Stelle gefunden, die ich verbessern konnte
Ich habe der Bodenschraube einen zusätzlichen O-Ring verpasst, so das sie noch etwas fester sitz und sich die Gefahr veringert, sie zu verlieren.
Schnell noch eine neue Dichtung ins Gasventil und das war´s auch schon .......
Die Spaltmaße passen wieder ....und Falten unterstreichen ja bekanntlich den Charackter
Ach ja, zum befüllen benutze ich natürlich einen Adapter
Ich kann nicht sagen, wie gründlich eine normale Revision bei Dupont ausgeführt wird, aber die pauschal zu zahlenden 75.-€ sind durchaus gerechtfertigt .....
Und ohne ein gut ausgestattete Werkstatt, sind die Arbeiten, schon wegen der benötigten spezial Werkzeuge kaum machbar.
Gruß Steffen
#3
#7
Hallo Steffen,
wie schon geschrieben ist es ein ganz toller Beitrag, ich bin begeistert.
Hier im Forum sind "only Benzinfeuerzeuge" ja keine Pflicht, auch Beiträge zu diversen Gasfeuerzeugen sind hier willkommen.
Aber wie du auch schon schreibst, hapert es oft an den richtigen Dichtungen um ein Feuerzeug wieder zum Dienst zu erwecken.
Gruß Hartmut
Hallo Steffen,
ich habe nach Deiner Anleitung mein Dupont auseinander gebaut. Ist die gleiche Bauart wie Deins.
Das Problem war, dass das Dupont zwar voll Gas war, aber nichts heraus kam.
Ich habe dann unter Druck den Düsenstock leicht herausgedreht, bis Gas aus der Gasausfüllöffnung heraus kam.
Dann habe ich den Gasregler auf Minimum gestellt, und alles wieder zusammen gebaut. Während des Zusammenbaus ist mir dann aber das gesamte Gas entwichen, da der "Abstellmechanismus" ja auf OFFEN stand, bis ich den Deckel wieder schließen konnte.
Meine Frage ist nun. Darf man den Düsenstock überhaupt lockern, oder muss der immer fest eingedreht sein?
Gruß
Uwe
PS Die Frage hat sich eigentlich erledigt.
Ich habe das Feuerzeug mit einer Gaskartusche befüllt, dabei ist das ganze Gas sofort wieder flöten gegeangen.
Ich habe also das Feuerzeog wieder auseinander gebaut und den Düsenstock wieder normal festgedreht.
Dann wieder zusammengebaut, nochmal befüllt und... das Gas ist wieder komplett herausgeströmt.
Wahrscheinlich hat sich durch das Herumgedrehe am Düsenstock die Dichtung vom Düsenstempel verabschiedet.
Zudem habe ich auch noch beim letzten Zusammenbau den kleinen Stempel verloren, der den "Zündsteinschlitten" hält.
Tja, Murphys Gesetz ist halt immer noch gültig.
Ich glaub, ich werde das sch... Teil zur Degussa schicken. Mahl sehen, was die dafür geben.
Hallo an alle!
Super Anleitung, habe das Ganze mit einem ähnlichen Modell bereits durchgemacht.
Jetzt habe ich jedoch das Problem das der Deckel nicht richtig schließt. Denke das liegt an diesem Spannhebel, jedoch bekomme ich das kleine Gehäuse mit Feder nicht aus dem Feuerzeug.
Kann es sein das Die Feder nicht mehr genug Spannung aufbaut? Irgendwelche Ideen? Möglichkeiten zum Basteln habe ich technisch gesehen sehr viele, da ich als Zahntechniker tätig bin.
Gruß Sergey
#11
Hallo,
habe zwar keine direkte Idee, aber eventuell eine Vermutung.
Ich denke schon das der Deckel normalerweise, auch ohne die Feder, ganz schließen würde.
Was würde ihn daran hindern wollen ?
Ist denn ein Widerstand feststellbar ?
Dann liegt die Mechanik vielleicht nicht richtig plan auf.
Oder ist die Montiernadel vielleicht etwas zu dick und stört das schließen des Deckels ?
Ein solches Modell habe ich bisher nicht auseinander genommen.
Leider ist der Steffen nicht allzu oft im Forum vertreten, eventuell mal eine PN schreiben, damit er hierauf aufmerksam wird.
Gruß Hartmut
Danke für die Antwort Hartmut,
ich hatte später am Abends denselben Gedanken... Das Ding würde schon schließen ohne den Mechanismus eben einfach nur weil er zufällt.
Jedoch wurde der Deckel auf jeden Fall aktiv von der Klammer runtergedrückt, man spürt den Wiederstand beim öffnen... Die Feder beschleunigt den Deckel dann auch um das PING zu erzeugen.
Ich kann den Deckel auch einfach runterdrücken so dass er plan schließt, jedoch springt er einfach wieder zurück und geht leicht auf.
Das seltsame ist ja das Ding hat wunderbar funktioniert und lag in meiner Schublade ohne benutzt zu werden. Als ich es malwieder benutzt habe ging es auf und eben nicht mehr richtig zu.
Es konnte sich im Grunde nichts verbogen haben oder sonstiges.
Der Mechanismus liegt zurzeit nicht plan auf, wenn das Feuerzeug aber zugeschraubt ist wird er nach unten gedrückt und sollte schon plan aufliegen weil er einfach durch die Abdeckung nach unten gedrückt wird.
Schönen Abend allerseits
#13
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